Fallstricke beim Vorstellungsgespräch

Für viele Jobsuchende ist das Vorstellungsgespräch das am meisten gefürchtete Szenario im Bewerbungsprozess. Für viele Menschen ist das Grund genug, sich erst gar nicht für eine neue, berufliche Herausforderung zu bewerben. Wir wollen dir mit ein paar Tipps und Tricks aus der Praxis Motivation geben, diesen Schritt zu gehen. Verlieren gibt es nicht, denn mit jedem absolvierten Bewerbungsgespräch können für die Zukunft bedeutsame Erfahrungswerte gesammelt werden.

Das Vorstellungsgespräch | Mit Fallstricken

SEI DU SELBST

Die Angst vor einem Bewerbungsgespräch ist unberechtigt. Ein Arbeitgeber möchte dich und deine Fähigkeiten kennenlernen, um auf Basis dieser Informationen eine personaltechnische Entscheidung zu treffen. Nämlich in erster Linie, ob du den unternehmerischen Anforderungen entsprichst und dementsprechend eine Jobzusage in Betracht gezogen werden kann. Während einem Vorstellungsgespräch ist es wichtig, authentisch und ehrlich zu sein. Auch eine gewisse Nervosität muss nicht versteckt werden, denn solche Gefühle sind völlig legitim und werden daher von den Personalverantwortlichen nicht negativ aufgefasst. Schlimmer wäre es, wenn falsche Aussage getroffen werden. Gesprächspartner:innen in Bewerbungsgesprächen sind meist auf psychologisches Verhalten geschult und erkennen Anzeichen unserer Körpersprache, die gegen eine Ehrlichkeit sprechen.


Das Vorstellungsgespräch und seine Einstellungskriterien

Grundsätzlich gibt es keine geregelten Einstellungskriterien, jedoch möchten wir dir trotzdem ein paar essenzielle Punkte nennen, die von Personalentscheider:innen gerne gehört werden. Die entsprechenden Kriterien gliedern sich in drei Gruppen:

  • Wie ist dein Charakter?
  • Wie steht es um deine Ausbildung und Fähigkeiten?
  • Wie erweisen sich deine beruflichen Erfahrungen? (Praxiserfahrung)

Ist der Charakter außerordentlich höflich und diszipliniert, jedoch fehlen jegliche Berufserfahrungen, werden Kandidat*innen bereits nach dem vollendeten Bewerbungsgespräch aussortiert. Überragen die Berufserfahrungen, aber die Bewerber:innen zeigen soziale Inkompetenz, wird auch mit dieser Eigenschaft kurzer Prozess gemacht.

Es kommt also auf DAS GESAMTPAKET an! Dann sind Unternehmen beispielsweise auch bereit, sich für Bewerber:innen zu entscheiden, die dem Anforderungsprofil nicht zu 100% entsprechen.


Die richtige Kleidung beim Bewerbungsgespräch

Ein sehr wichtiger Faktor ist die Kleidung und die Kunst, den richtigen Dresscode des jeweiligen Unternehmens zu treffen. Ein unpassendes und ungepflegtes Erscheinungsbild ist laut Personalern der häufigste Fauxpas, den sich Jobaspirant:innen leisten. Sicherlich ist vorab bewusst, in welchem Stil die Mitarbeiter:innen gekleidet sein sollten. Beispielsweise ist bei Rechtsanwälten, Steuerberatern, Notaren, im Finanzwesen und der Managementebene Businessbekleidung Pflicht. Plane die Kleideranprobe im Idealfall am Vortag, um am Bewerbungstag deine Pünktlichkeit nicht zu gefährden.

Kriterien zum Auftreten von Bewerber:innen:

  • Dezentes, natürliches Make Up
  • Keine zu tiefen Ausschnitte oder zu kurze Röcke/Hosen bei Bewerberdamen
  • Saubere Schuhe
  • Bevorzugt sind neutrale und dunkel gehaltene Farben
  • Gepflegter Nagelack
  • Desinteressiertes Auftreten
  • Negative Äußerungen gegenüber ehemaligen Arbeitgebern
  • Unpünktliches Erscheinen (ideal sind 5 Minuten zu früh)
  • Unwissenheit über das Unternehmen

Bewerber:innen sind meist unzureichend über das Unternehmen informiert!

Neben deiner Persönlichkeit, Qualifikation sowie Berufserfahrungen, spielt auch das allgemeine Firmeninteresse eine sehr große Rolle. An erster Stelle ist zu erwähnen, dass der vollständige Name des/der Gesprächspartner:in einzuprägen ist, mit dem/der das Vorstellungsgespräch zu führen ist. Eine kurze Recherche auf der Firmenhomepage lässt dich Profile den Verantwortlichen zuordnen. Dieses Wissen ist bereits bei der Begrüßung von großem Vorteil.

„Was wissen Sie über unser Unternehmen?“ Diese Frage taucht in einem Bewerbungsgespräch mit hoher Wahrscheinlichkeit auf, denn sie eignet sich einerseits als Einleitungsfrage zum Auflockern der Stimmung und andererseits bietet sie die Möglichkeit, schnelle Pluspunkte zu sammeln. Liegen jedoch keine entsprechenden Informationen parat, so kann der Start alles andere als locker und eher als Stolperfalle bezeichnet werden. Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, sämtliche Geschichten und Meilensteine auswendig zu lernen. Bist du jedoch mit folgenden Eckdaten vertraut, so kannst du dich sogar auf diese Frage freuen:

  • Welches Produkt/Dienstleistung vertreibt das Unternehmen?
  • Führt das Unternehmen (Eigen)Marken?
  • Führt das Unternehmen ein besonderes Image?
  • Wann wurde das Unternehmen gegründet?
  • Wie viele Mitarbeiter:innen arbeiten an wie vielen Standorten?
  • Ist das Unternehmen regional, überregional oder weltweit tätig?
  • Wo befindet sich die Hauptzentrale und was unterscheidet sie von anderen Standorten? (Produktion, Verwaltung, Qualitätssicherung etc.)
  • Wie ist der Name der Geschäftsleitung?
  • Wie sind die vollständigen Namen, mit denen das Vorstellungsgespräch geführt wird?
  • Wie wurdest du auf das Unternehmen aufmerksam?
  • Aus welchen Gründen besteht das Interesse an einer Anstellung?

Kannst du obenstehende Fragen in Sekunden beantworten, bist du deinem Karriereziel einen großen Schritt näher. Die Kenntnis über den möglich künftigen Arbeitgeber verleiht dir Souveränität und lässt dich das Bewerbungsgespräch entsprechend lockerer absolvieren.


Trotz Anspannung gelassen bleiben

Für jeden Personalverantwortlichen ist das völlig nachvollziehbar, dass eine gewisse Nervosität zum Vorstellungsgespräch mitgebracht wird. Versuche die Anspannung also nicht zwanghaft zu verstecken.

Den meisten Jobanwärter:innen macht gerade die Angst vor Misserfolgen zu schaffen. Doch eine Umfrage unter österreichischen Unternehmen zeigt, dass 58% finden, dass Unsicherheiten völlig normal seien und eher dafürsprechen, dass die Bewerber:innen ernsthaft am Job interessiert sind. 42% dagegen halten die Unsicherheit für negativ und gehen davon aus, dass ihr Gegenüber dann auch im weiteren Arbeitsleben derart nervös auftreten wird. Allerdings wird ebenfalls eingeräumt, dass ein zu selbstsicheres Auftreten die Kandidat*innen unsympathisch wirken lasse. Versuche im Optimalfall, die Angst nicht zu bekämpfen und die Energie positiv umzuwandeln.

UNSER FAZIT FÜR DICH

Mit einer guten Vorbereitung und eingeprägten Informationen über den Arbeitgeber ist dir ein erfolgreicher Einstieg in das Vorstellungsgespräch sicher. Im Anschluss erzähle über deine berufliche Vergangenheit, bleibe dabei stets positiv und berichte über Erfahrungswerte, die im neuen Job von großer Bedeutung sind. Plane deine Kleideranprobe am Vortag und informiere dich über die Verkehrsgegebenheiten, damit einer pünktlichen Erscheinung ebenfalls nichts im Weg steht.

Dein Team von wienerjobs.at

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