Wie wichtig sind Fremdsprachkenntnisse im Job?

Fremdsprachenkenntnisse werden heute ganz selbstverständlich im Lebenslauf angeführt. Immerhin leben wir in einer zunehmend globalisierten Welt, in der internationale Kontakte immer wichtiger werden. Doch sind Fremdsprachenkenntnisse eine grundsätzliche Voraussetzung für einen guten Job und was kannst du tun, um diese im Erwachsenenalter aufzufrischen?

Wie wichtig sind Sprachkenntnisse im Job?

Fremdsprachen – das A & O im Berufsleben

Welche Kenntnisse sollten im Lebenslauf erwähnt werden?

In der Schule hast du bestimmt grundlegende Englischkenntnisse erworben, die in nahezu allen Jobs als Voraussetzung gelten. Neben Englisch wird an österreichischen Schulen oft Französisch, Spanisch oder Italienisch als zweite lebende Fremdsprache gelehrt. Auch diese Sprachkenntnisse können im Lebenslauf angeführt werden. Möglicherweise hast du auch schon einmal eine Sprachschule im Ausland, einen Intensivkurs in den Semesterferien an der Uni besucht oder sogar ein Auslandssemester absolviert? Auch das sollte im Lebenslauf unbedingt vermerkt werden.

Wie wichtig Fremdsprachenkenntnisse für den Beruf sind, hängt natürlich von der jeweiligen Branche ab. Fest steht jedoch, dass in nahezu allen Bereichen zumindest grundlegende Englischkenntnisse verlangt werden. Die Sprache gilt in unserer globalisierten Welt als wichtige Schlüsselqualifikation. Weltweit sprechen rund 340 Millionen Menschen Englisch als Muttersprache. Zählt man jene Menschen hinzu, die Englisch als zweite lebende Fremdsprache sprechen, kommt man auf insgesamt 1,75 Milliarden Sprecher:innen weltweit. Aus diesem Grund bezeichnen wir Englisch berechtigt als unsere Weltsprache Nummer Eins.

Sprichst du spanisch? 

Dank der Globalisierung werden auch Sprachkenntnisse in Spanisch, Mandarin und Französisch immer wichtiger. Wusstest du, dass weltweit circa 440 Millionen Menschen Spanisch als Muttersprache sprechen und die Sprache sehr weit verbreitet ist? Ob Argentinien, Chile, Kolumbien, Uruguay oder Venezuela – Spanisch ist in vielen Ländern der Erde alleinige Amtssprache. Doch auch mit Kenntnissen der französischen Sprache kannst du im Lebenslauf punkten. Französisch wächst sehr schnell und Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2025 circa 500 Millionen Menschen diese Sprache sprechen. Fremdsprachenkenntnisse sind nicht nur in der Wirtschaft gefragt, sondern auch in vielen anderen Bereichen.


Die unverzichtbare Zusatzqualifikation

Natürlich gibt es auch Berufszweige, in denen man gut ohne entsprechende Sprachkenntnisse und Vokabel pauken zurechtkommt. In einigen Berufssparten sind Sprachkenntnisse jedoch von entscheidendem Vorteil. Ob in der Wirtschaft, der Wissenschaft, als Ingenieur:in, Informatiker:in oder Manager:in – in diesen Berufsgruppen stellen Fremdsprachen eine unverzichtbare Zusatzqualifikation dar. Wusstest du beispielsweise, dass Russisch eine sehr weit verbreitete Sprache im Bereich der Wissenschaft, Kunst und Technik ist? Solltest du dich in Zukunft also in der Wirtschaft, Kunst, Technik oder Wissenschaft sehen, sind entsprechende Sprachkenntnisse unabdingbar.


Kinder erlernen Sprachen einfacher als Erwachsene

Kindern fällt das Erlernen von weiteren Sprachen besonders leicht. Wenn wir älter werden, stellt uns das Pauken von Vokabeln und grammatikalischen Grundregeln jedoch oft vor Herausforderungen. Doch woran liegt das? Um das zu verstehen, müssen wir uns kurz mit dem kindlichen Spracherwerb beschäftigen. 

Das Sprechen lernen in der Kindheit geschieht unter einzigartigen Rahmenbedingungen, die so nie wieder möglich sind. Die Erstsprache wird intuitiv erworben und alle relevanten gesammelten Eindrücke werden in einem neuronalen Netzwerk miteinander verknüpft. Die einzelnen Verbindungen werden schließlich weiter ausgebaut und regelmäßig aufgefrischt. Ein Kind lernt ein neues Wort mit allen Sinnen. Es hört nicht nur das Wort „Apfel“, sondern schmeckt, riecht, fühlt und sieht den Apfel vor sich. Faszinierend ist auch die Tatsache, dass alle Kinder, unabhängig welche Muttersprache sie sprechen, die gleichen Stadien der Sprachentwicklung durchlaufen. Wissenschaftler:innen unterscheiden außerdem zwischen Früh- und Spätlerner:innen. Bis zum Alter von 3 Jahren gilt man als Frühlerner:in und lernt auch eine zweite Fremdsprache besonders leicht. Die zweite Sprache wird sogar im gleichen neuronalen Netzwerk abgespeichert wie die Muttersprache. Ab 3 Jahren gilt man als Spätlerner:in. Sprachen, die man ab diesem Zeitpunkt lernt, werden in einem zweiten neuronalen Netzwerk abgespeichert. Man nimmt jedoch an, dass Kinder bis zum Alter von circa 10 Jahren sich noch besonders leichttun, neue Sprachen zu lernen. Danach nimmt diese besondere Fähigkeit stetig ab.


Fremdsprachenkenntnisse im Erwachsenenalter auffrischen

Lernmöglichkeiten für Student:innen

Doch welche Möglichkeiten gibt es, sich auch im Erwachsenenalter schnell und effizient eine Fremdsprache anzueignen? Wenn du studierst, hast du beispielsweise die Möglichkeit, einen Sprachkurs an deiner Universität zu belegen. Für Student:innen werden diese Sprachkurse besonders kostengünstig angeboten. Eine weitere Möglichkeit, deine Sprachkenntnisse aufzufrischen, ist ein Auslandssemester. Dort lernst du die Sprache direkt vor Ort und kannst das Gelernte sofort im echten Leben anwenden.

Lernmöglichkeiten für Berufstätige

Wer nicht studiert, hat ebenfalls mehrere interessante Möglichkeiten. Viele Sprachschulen im Ausland bieten Kurse speziell für Berufstätige an. Eventuell wird dir ein Sprachkurs im Ausland sogar von deiner Firma finanziert. Wer mit Sprachkenntnissen im Lebenslauf glänzen will, hat jedoch noch eine weitere Möglichkeit: Das Lernen mit Apps. In den letzten Jahren sind viele Apps und Sprachplattformen auf den Markt gekommen, die dir Sprachen auf eine spielerische und abwechslungsreiche Weise näherbringen. Das Lernen mit Apps stellt für Menschen, die viel unterwegs sind oder beruflich sehr eingespannt sind, sicherlich eine interessante Alternative zum herkömmlichen Sprachkurs dar. Als Ergänzung kannst du dir beispielsweise Filme im Originalton ansehen, dich mit einem Tandempartner treffen (eine Sprachlernmethode, in der sich zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache gegenseitig die jeweils fremde Sprache beibringen) oder Zeitungsartikel in der jeweiligen Sprache lesen. Beim Sprachen lernen geht es nämlich immer darum, alle vier Bereiche des Spracherwerbs zu schulen. 

Nur durch gezieltes Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben eignest du dir umfangreiche Sprachkenntnisse an.

Wo liegt die Grenze zwischen Grund- und erweiterten Kenntnissen?

Lass dich nicht dazu verleiten, deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf besser darzustellen als sie sind. Wenn du Französisch in der Schule hattest, ist das natürlich erwähnenswert. Ist die Schulzeit jedoch schon länger her und du beherrscht nur noch ein paar Brocken, solltest du die Sprache besser nicht als Zusatzqualifikation angeben. Mitunter kann es vorkommen, dass Sprachkenntnisse in Bewerbungsgesprächen abgefragt werden. Damit dir diese peinliche Situation erspart bleibt, solltest du immer bei der Wahrheit bleiben. 

Doch wie führt man Sprachkenntnisse im Lebenslauf überhaupt richtig an? Erweitere deinen Lebenslauf um die Kategorie „Sprachkenntnisse“ und führe nicht nur die Sprachen an, sondern auch deinen jeweiligen Kenntnisstand. In der Vergangenheit haben sich diese Bewertungsskalen bewährt:

  • „Grundkenntnisse“ bzw. „Schulkenntnisse“
  • „Gute Kenntnisse“
  • „Sehr gute Kenntnisse“ bzw. „Fließend“
  • „Verhandlungssicher“
  • „Muttersprache“

Wenn du darüber hinaus über anerkannte Zertifikate verfügst, kannst du diese in runden Klammern angeben. Das sieht folgendermaßen aus:

  • Wenn du darüber hinaus über anerkannte Zertifikate verfügst, kannst du diese in runden Klammern angeben. Das sieht folgendermaßen aus:

UNSER FAZIT FÜR DICH

Ob als Manager:in, Ingenieur:in oder Sekretär*in – Fremdsprachenkenntnisse stellen eine wichtige Schlüsselqualifikation im Lebenslauf dar. In nahezu allen Betrieben werden heute grundlegende Englischkenntnisse vorausgesetzt. Arbeitnehmer:innen in mittelständischen Unternehmen sind immer mehr auf ihre Sprachkenntnisse angewiesen. Wer in der Wissenschaft, Technik, Kunst oder Wirtschaft arbeiten möchte, muss Englisch oft fließend beherrschen. Da wir in einer zunehmend globalisierten Welt leben, gewinnen Sprachen wie Spanisch, Russisch und Französisch auch immer mehr an Bedeutung.

Wer sich neben Englisch eine zweite Fremdsprache aneignet, liegt klar im Vorteil. Während uns das Sprachenlernen als Kind in die Wiege gelegt wird, stellt es uns im Erwachsenenalter oft vor besondere Herausforderungen. Die Investition in einen Sprachkurs lohnt sich jedoch sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht.

Blogbeitrag von Petra Zausnig

 

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