Die erfolgreiche Bewerbung

Die Bewerbung ist die erste Etappe für Jobanwärter. Besteht ein Interesse an einer Anstellung, muss der Bewerber erst an dem Bewerbungsprozess vorbei und sich für das engere Auswahlverfahren qualifizieren. Der Personalverantwortliche sortiert zu Beginn meist unvollständige Lebensläufe oder unsaubere Dokumente aus, ohne überhaupt die Qualifikationen durchzulesen. Durch das geschulte Auge der Personalentscheider kann aus den ersten Zeilen genau entnommen werden, ob sich der Bewerber Mühe gemacht hat, oder ob der Arbeitgeber Teil eines Massenmails ist. Es gibt einfache Tipps und Tricks, wie du das frühzeitige Aussortieren deiner Bewerbung vermeiden kannst – diese Möglichkeiten möchten wir dir in diesem Beitrag näherbringen.

Die erfolgreiche Bewerbung

DIE 3 BEWERBUNGSARTEN

  • Die Initiativbewerbung: Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Bewerbung auf eine nicht ausgeschriebene Stelle. Dabei liegt das Interesse am Arbeitgeber, den es bei einer Initiativbewerbung zu überzeugen gilt. Vor dem Versand des Lebenslaufs und Co. wird vorerst telefonisch ein verantwortlicher Ansprechpartner ausfindig gemacht, um den Personalentscheider über die Bewerbung zu informieren. Das ist gleichzeitig ein großer Vorteil für den Bewerber, da er sich innerhalb des Anschreibens auf das Telefonat referenzieren kann.
  • Die Blindbewerbung: Ganz anders wie bei der Blindbewerbung, die auch gerne als Massenbewerbung bezeichnet wird. Der Ablauf ist zwar derselbe wie bei der Initiativbewerbung, nur dass bei diesem Prozess die telefonische Erkundung um einen Verantwortlichen wegfällt. Das Anschreiben ist also anonym gerichtet und erfordert eine hausinterne Weiterleitung. Das Risiko für ein mögliches Erfolgserlebnis ist bei einer Blindbewerbung entsprechend geringer, da der Prozess als unpersönlich angesehen wird und ebenfalls wenig Engagement ausdrückt.
  • Das klassische Bewerbungsverfahren: Und somit sind wir wieder zurück beim Wesentlichen. Mit dem klassischen Verfahren ist die Bewerbung auf ausgeschriebene Stellenangebote gemeint. Sprich, keine Anonymität und keine Initiative. Der Wunscharbeitgeber sucht definitiv und öffentlich nach neuem Personal. Das Erfolgsversprechen ist bei dieser Variante entsprechend höher als bei den beiden Blind- und Initiativbewerbungen. DER NACHTEIL: Die Konkurrenz hat ein Wörtchen mitzusprechen!

Und genau diese Konkurrenz, gilt es zu übertrumpfen. Wie das gehen soll, verraten wir dir jetzt:

SEI ANDERS ALS ALLE ANDEREN

Ja du hast Recht, das hört man ständig und ist in der Tat schwieriger umzusetzen als in der Theorie. Aber mit unseren Praxisbeispielen sollte die ganze „Überzeugerei“ ein Kinderspiel werden. Schlussendlich wollen alle Arbeitgeber dasselbe: EINZIGARTIGE QUALIFIZIERTE MITARBEITER. Deine Bewerbung ist die Visitenkarte und zugleich eine Eintrittskarte für den Einstieg in deinen Traumjob, wenn man sich die Wichtigkeit der Bewerbung bewusst macht, wird klar, dass man mit größter Sorgfalt vorgehen sollte.


Welche Bewerbungen kommen in die 2. Runde?

Aus Gesprächen mit Personalmanagern geht hervor, dass viele Bewerbungen bereits wegen ihres Gesamtbildes abgelehnt werden, ohne das überhaupt ins Detail eingetaucht wurde. Achte also auf eine saubere Gesamtstruktur mit ordentlichen Absätzen, Zwischenüberschriften, vollständigen Angaben und ein seriöses Bewerbungsfoto.

Für den Lebenslauf gilt im Allgemeinen: VOLLSTÄNDIGKEIT und eine saubere tabellarische Struktur. Die Ausgefallenheit kann im mitgelieferten Bewerbungsschreiben zum Ausdruck gebracht werden.

WAS ES ZU VERMEIDEN GILT! So wirst du definitiv zum außergewöhnlichen Finalisten.

DAS PERFEKTE BEWERBUNGSSCHREIBEN – EINMAL AUSSERGEWÖHNLICH BITTE

  • Langweilige und gewöhnliche Strukturen: Wer hat beschlossen, dass Bewerbungen immer gleich aussehen müssen? Niemand! Also trau dich was und sei kreativ. Gestalte einen schönen Briefkopf (Header), baue das Firmenlogo mit ein und hebe dein Kontaktdaten mit einer Formatierung hervor. Das kann die gewünscht Handlung des Personalers beeinflussen und wird in bei erstem Blick überraschen.
  • Zwischenüberschriften in Form einer Fragestellung: Setze formatierte Zwischenüberschriften innerhalb deines Bewerbungsschreibens für eine gute Struktur und eine angenehme Lesefreundlichkeit. Formuliere diese als Fragestellung wie beispielsweise: „Mit welchen Qualifikationen bin ich eine Bereicherung für Ihr Unternehmen?“, welche Erfahrungswerte kann ich in Ihr Unternehmen positiv einfließen lassen?“, Was sind gute Gründe dafür, dass Sie sich für mich entscheiden sollten?“, usw. Definitiv wird dieses Engagement positiv bewertet und als Eyecatcher wahrgenommen.

    Mitarbeiter mit einem Weitblick und einer Gabe zum Querdenken sind bei Arbeitgeber beliebt und können für gewisse Projektarbeiten ein Goldschatz sein.
  • Rechtschreibfehler! Lasse deine komplette Bewerbung Korrektur lesen und hol dir eine zweite Meinung ein. Zusätzliche Inspirationen geben auch dir die Möglichkeit, auf weitere Ideen zu stoßen.
  • Die Wunschformulierungen = HÄTTE, WOLLEN, WÜRDE: Schreibe nicht in der Wunschform, sprich in Tatsachen: Du hast, Du wirst und Du kannst! Ansonsten drückst du eine ungewollte Unterwürfigkeit und Introvertiertheit aus. Eine gute Durchsetzungskraft mit einem gesunden Respektanteil ist eine perfekte Kombination. Respektiere deinen Vorgesetzten, aber es ist den Bewerbern durchaus vorenthalten, die Meinung zu vertreten und für seine Qualifikation gerade zu stehen! Zeig was du kannst und übermittle die Kernkompetenz auch entsprechend!
  • Die Anrede: Wir Menschen hören am liebsten unseren Namen, also verwende ihn auch. Warum nicht einmal innerhalb des Anschreibens erneut um die Aufmerksamkeit bitten. Sollte explizit KEIN Ansprechpartner in der Stellenbeschreibung erwähnt sein, formuliere mit "Sehr geehrte Damen und Herren". Davor aber recherchiere auf der Unternehmenswebseite nach der Personalabteilung – mit großen Chancen findest du doch einen Ansprechpartner, mit dem Argument du wieder einen Pluspunkt ergattern kannst.
  • Unpassendes Bewerbungsfoto: Immer wieder sind Bewerbungen mit unpassenden Profilbildern beschmückt. Dieser Fehler ist altbekannt, bitte mach ihn nicht! Er hat keine gute Auswirkung auf die Gesamtqualität deiner Unterlagen. Für dieses Thema haben wir einen eigenen Absatz (weiter unten) geschrieben.
  • Mangelnde Details über Qualifikationen und Erfahrungswerte – KOMM ZUM PUNKT: „Durch meine berufliche Vergangenheit konnte ich viel Erfahrungen sammeln“, „bei der letzten Tätigkeit konnte ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen“, „bei der Führung diversen Projekten konnte ich meine Durchsetzungskraft zum Einsatz bringen“.

    Welche Vergangenheit, welche Erfahrung, welche Tätigkeiten, welche Fähigkeiten, welche Projekte?? Wie würdest du die Kernaussage obenstehender Sätze bewerten? Schulnote 5, korrekt.

    Aus keinen Aussagen kann der Personalentscheider wichtige Informationen über die Qualifikation entnehmen. Begründen, rechtfertigen und erklären! EIN BEISPIEL: „Bei meinen derzeitigen Tätigkeiten als Marketingassistenz konnte ich meine Fähigkeiten im Bereich Grafikdesign (Adobe Photoshop & InDesign) unter Beweis stellen. Bei der Mitwirkung vieler Projekte (Produkteinführung, Newslettergestaltung usw.) war meine Motivation unbeschreiblich, um die Markenbekanntheit weiter voran zu treiben, dem zu Folge wurde mir die Verantwortung über die Betreuung der Social Media Konten übertragen.“ BESSER, ODER?

Das Bewerbungsfoto – Pflicht oder unwichtig?

Viele Bewerber verzichten auf ein Foto aus verschiedenen Gründen. Für jedenfalls österreichische Bewerbungsunterlagen gilt, dass ein sauberes Profilbild mitgeliefert werden SOLLTE. Eine Verpflichtung gibt es selbstverständlich nicht, allerdings signalisieren fehlende Angaben eventuelle Geheimnisse und können durchaus ein Ausschlusskriterium hervorrufen. ACHTUNG: Ein schnelles Selfie ist nicht zielführend, achte also auf untenstehende Merkmale und vereinbare im besten Fall einen Termin beim professionellen Fotografen. Aktuelle Passfotos sind doch ohnehin immer Mangelware, weil wir das gerne vor uns herschieben. Und schon wieder „zwei Fliegen mit einem Schlag“.

  • Selfies und Grimassen („Duckface“ und Co.) sind für das berufliche Leben stricktes TABU
  • KEINE Urlaubsfotos
  • KEINE Familienfotos
  • KEINE Ganzkörperfotos (Profilbilder sind Portraits! – Dein Arbeitgeber wird deine Figur nicht interessieren)
  • Freizügigkeit ebenfalls nicht – trage angemessene legere Kleidung mit neutralen Farben
  • Für Mädels gilt, die Haare besser zusammenzubinden. Außer du hältst deine langen Haare ungewöhnlich gut unter Kontrolle.
  • Ebenfalls sollte ein Übertreiben von Make-up vermieden werden
  • BITTE LÄCHELN – ein unmotiviertes Gesicht signalisiert auch dementsprechend, also sei fröhlich und versuche deine Sympathie auch gleich visuell mitzuliefern. Beim bevorstehenden Vorstellungsgespräch kannst du deine Persönlichkeit nochmals unterstreichen. Perfekt, oder?

Nicht wie in der USA, dort sind Bewerbungsfotos TABU und nicht erwünscht, denn das Ganze geht zurück auf die Anti-Diskriminierungsgesetzte. Dabei werden Manipulationen durch Optik, Alter und ethnischer Herkunft unterbunden. Das gleiche Recht für alle! An sich keine schlechte Gesetzteslage, allerdings gilt das für uns Europäer nicht, also dient diese Information als kurze kulturelle Reise.


Die Bewerbungs-Anhänge und das korrekte Anschreiben

Der Lebenslauf und das unübertreffliche Bewerbungsschreiben sind fertig. Verfasse nun ein kurzes personalisiertes E-Mail und verweise darin auf die Details im Anhang. Die Dokumente sind separat als PDF abzuspeichern, das gesamte Mail sollte eine Kapazität von max. 5MB nicht überschreiten. Achte auf die Zuordnung deiner Anhänge und benenne sie aussagekräftig, so dass die beim Arbeitgeber gespeicherten Dokumente auch ohne deine Mail korrekt zugeordnet werden können:

  • Lebenslauf_Vorname-Nachname
  • Bewerbungsschreiben_Vorname-Nachname

Wie lautet deine E-Mail-Adresse? Zuckermaus66@...at? Dann hast du dir eine andere Adresse zu beantragen. Derartige Absender wirken hoch unseriös und werden in den meisten Fällen bereits beim Eintreffen der Bewerbung aussortiert. Korrektes Beispiel: vorname.nachname@gmail.com.

Wann soll ich mich für ein Vorstellungsgespräch vorbereiten?

SOFORT! Manche Personalentscheider überraschend die Kandidaten bei der telefonischen Anfrage über deren Wissen. Diese Situation kann ganz schön peinlich werden, also recherchiere gleich im Anschluss über das Unternehmen und präge dir Kerninformationen ein, wie beispielsweise:

  • Welche Dienstleistung oder welches Produkt vertreibt das Unternehmen?
  • Wann war das Gründungsjahr des Arbeitgebers?
  • Was sind besondere Merkmale, handelt es sich um eine internationale Branche?
  • Wie heißen die Personalverantwortlichen und Geschäftsführer namentlich?
  • Warum möchte ich die umworbene Stelle unbedingt bekommen?

UNSER FAZIT FÜR DICH

Bewerbungsfinalist zu sein ist doch gar nicht so schwierig, oder? Beherzigst du die obenstehenden Besonderheiten, bist du deinem Traumjob schon sehr nah und du hast beste Voraussetzungen für die Einladung zum Vorstellungsgespräch. ACHTUNG: Nicht vergessen, dich frühzeitig über das Unternehmen zu informieren. Trete nicht ins Fettnäpfchen, wenn du eine perfekte Bewerbung vorgeschossen hast.

Dein Team von wienerjobs.at

Weitere News

footer region background