Gefährlichste Jobs der Welt: Jenseits der Komfortzone

Wenn man an die härtesten Jobs weltweit denkt, liegt es nahe, den Blick über den Tellerrand zu richten. In anderen Ländern sind die Arbeitsbedingungen bekanntlich nicht so gut, wie in Österreich. Allerdings gibt es auch hierzulande durchaus gefährliche Jobs. Wir werden einen Blick in die Ferne werfen und Jobs kennenlernen, die jenseits von Gut und Böse liegen und noch dazu oft illegal ausgeführt werden. Dann aber richten wir den Fokus auf die Heimat, um zu sehen, dass es trotz der guten Arbeitsbedingungen auch in Österreich Jobs gibt, die mit einem hohen Risiko verbunden sind.

Die gefährlichsten Jobs der Welt

Arbeitswelt | Lesedauer: 3 min | veröffentlicht am 12. September 2023
Zielgruppe: Abenteuerlustige Menschen
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Gefährlichsten Jobs der Welt – ein Blick in die Ferne

Honigjäger in Nepal

Der Job, der in sich die wohl höchste Dichte an Gefahr birgt, ist der des Honigjägers in Nepal. In der Region rund um Pokhara führt das Volk der Gurung bis heute diese uralte Tradition aus.

Der Honig, für den die Männer ihr Leben riskieren, gilt als besonders kostbar, weil die Felsenbiene in unberührter Natur lebt und die Pollen nur von den dort heimischen Wild- und Heilkräutern sammelt. Damit werden dem Honig der nepalesischen Felsenbiene heilende Kräfte zugesprochen.

Die Gurung schleppen die Ausrüstung an den Fuß des Himalaya, wo sie übernachten. Im Morgengrauen machen sie sich dann an die Arbeit: Sie steigen, dort wo die Waben der Felsenbiene sind, auf selbstgeknüpften Strickleitern aus Bambus und Gräsern in die Tiefe. 100 Meter über dem Boden schlagen sie mit Stöcken auf die Waben ein, was die Bienen aggressiv macht.

Die wilde Felsenbiene

  • Weltweit größte Honigbiene mit 3cm Körpergröße
  • Neun Mal so starkes Gift, wie die westliche Honigbiene
  • Einige Stiche können bereits tödlich sein
  • Bis zu 20 Kilogramm kostbarer Honig in einer Wabe

Die Honigjäger haben nur ein bisschen Räucherwerk, um sich die Bienen vom Leib zu halten, während sie in schwindelerregender Höhe auf ihren Strickleitern den Honig ernten.

Ice Road Truckers

Die Ice Road Truckers befördern Waren über Straßen aus Eis in abgelegene Gebiete. Diesem Job wird vor allem in Kanada und Alaska nachgegangen, wo in den Wintermonaten auf zugefrorenen Seen und Flüssen Ice Roads angelegt werden.

Die Trucker sind nicht nur dem Risiko ausgesetzt, dass das Eis unter den schwer beladenen Trucks nachgeben könnte. Besonders gefährlich ist auch die drohende Unterkühlung. Die Temperaturen sind in diesen winterlichen Regionen dermaßen niedrig, dass man nicht viel Zeit im Freien verbringen kann, bevor die Körpertemperatur ernsthaft absinkt. Oft müssen die Trucker aber auf offenem Eisfeld aussteigen und sich um die Mechanik der Trucks kümmern.

Auch das Fahren selbst ist gefährlich: Schneestürme und die extrem rutschigen Straßen auf blankem Eis erhöhen das Unfallrisiko immens.

Hochseefischer

Das Fischen auf hoher See ist rau: Die Boote sind oft in keinem guten Zustand und werden weit draußen am offenen Meer von Stürmen gebeutelt. Da ist es nicht verwunderlich, dass es in diesem Job oft zu Unfällen mit Todesfall kommt.

„100.000 Fischer sterben jährlich bei der Arbeit.“

FISH Safety Foundation (FSF)

The Human Cost of Fishing

Dazu kommt, dass viele Hochseefischer illegal arbeiten müssen. Je ärmer die Regionen, desto unsicherer die Boote und Arbeitsbedingungen.


Gefährliche Jobs in Österreich

Soldat:in

Es ist nicht unüblich, sich nach der obligatorischen Zeit beim Bundesheer fürs Berufsheer verpflichten zu lassen. Viele entscheiden sich dafür, in Krisengebiete zu reisen und für das Vaterland einzustehen.

Das Risiko dabei liegt auf der Hand: Der Tod ist in Kriegsgebieten allgegenwärtig. Bomben, Minen, provisorische Lazarette – all das gehört zum Alltag des Berufssoldaten.

Dachdecker:in

Der Beruf von Dachdecker:innen zählt zu den gefährlichsten in Österreich. Prinzipiell gilt, dass Mitarbeiter:innen in Bauberufen die meisten Arbeitsunfälle haben. Das bestätigt die Statistik der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung.

Statistik DGUV – Arbeitsunfallgeschehen 2021

Als Dachdecker:in ist man aber ganz besonders vielfältigen Risiken ausgesetzt: Jeder Dritte wird mindestens einmal in seinem Beruf schwer verletzt und jährlich sterben etwa 800 Dachdecker:innen an den Folgen von Stürzen.

Zum einen ist die schwindelerregende Höhe, in denen die Arbeit verrichtet wird, ein Grund für diese Zahlen. Das Risiko, dass ein falscher Schritt mit sich bringt, ist somit viel höher als in anderen Berufen, die auf sicherem Boden ausgeführt werden.

Außerdem braucht ein:e Dachdecker:in mehr Bewegungsfreiheit, als andere Handwerker. Schutzkleidung wie Stahlkappenschuhe sind fürs Arbeiten auf den Dachschindeln nicht geeignet. Somit muss – um die bessere Beweglichkeit zu gewährleisten – auf einige Sicherheitsvorkehrungen verzichtet werden.

Holzfäller:in

Um den Beruf von Holzfäller:innen ausüben zu können ist ein starker, gesunder Körper Grundvoraussetzung. Zu dem Risiko der umfallenden Bäume kommt nämlich auch der Umgang mit gefährlichen Arbeitsgeräten: Motorsäge und Axt sind Werkzeuge, bei denen ein Unfall schnell geschehen ist, wenn man nicht konzentriert bei der Sache ist.

Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau

Der Traum eines jeden Kindergartenjungen: „Ich will Feuerwehrmann werden.“ Es ist natürlich eindrucksvoll, wenn die uniformierten Personen im roten Wagen mit lauten Sirenen vorbeidüsen, um irgendwo einen Brand in den Griff zu bekommen und Leben zu retten.

Das Risiko, ihr eigenes Leben dafür zu verlieren, ist jedoch allgegenwärtig. Trotz der Schutzkleidung ist das Arbeitsumfeld, in dem sich ein Feuerwehrmann bewegen muss, voller Gefahren.

Wir fassen zusammen

Auch wenn die abstrusesten Jobs der Welt außerhalb von Europa liegen, gibt es auch hier Berufe, deren Risiko man nicht unterschätzen darf. Nicht nur die Honigjäger in Nepal oder die Ice Road Truckers in Alaska gefährden beim Arbeiten ihr Leben. Auch Dachdecker:innen, Soldaten, Holzfäller:innen und Feuerwehrmänner:frauen bewegen sich täglich auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod.

 

Maria Schätzer, BA

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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